das Altenpflegemagazin im Internet
www.altenpflegemagazin.de
Start Log-in Service Registrierung AGB+Datenschutz Suche Quiz Forum Impressum


pflegemodelle.de

Standard "Desinfektion / Aufbereitung von Instrumenten"

Definition: Mangelhaft desinfizierte Instrumente sind eine nicht zu unterschätzende Infektionsgefahr für Bewohner und Pflegepersonal. Daher legen wir großen Wert auf eine sichere Aufbereitung unserer Instrumente.
Grundsätze:
  • Die Herstellervorgaben werden strikt beachtet. Insbesondere werden keine Flächendesinfektionsmittel für Tauchdesinfektionen verwendet.
  • Desinfektion ist kein Ersatz für Sauberkeit.
  • Für die Desinfektion nutzen wir nur solche Verfahren, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist.
  • Einmal-Medizinprodukte dürfen nicht erneut aufbereitet werden. Solche Produkte werden nach der ersten Benutzung entsorgt.
  • Die Aufbereitung darf nur von Fachkräften durchgeführt werden, die zuvor dafür ausgebildet worden sind.
  • Bei jedem Umgang mit kontaminierten Gegenständen müssen stets Handschuhe getragen werden.
  • Bedienungsanweisungen der Instrumente werden genau eingehalten.
  • Die für die Desinfektionsmittel vorgeschriebenen Dosierungen, Einwirkzeiten und -temperaturen werden unbedingt eingehalten.
  • Verwendete Instrumente werden zeitnah nach ihrer Benutzung aufbereitet, damit diese schnell wieder zur Verfügung stehen.
  • Für die Reinigung werden stets nur solche Hilfsmittel verwendet, die dafür zugelassen wurden. Niemals dürfen Metallbürsten oder Metallschwämme verwendet werden.
  • Abgenutzte oder beschädigte Instrumente werden aussortiert und ersetzt.
  • Instrumente, die zur Reparatur oder Wartung eingesandt werden, müssen vorher komplett aufbereitet werden.
Ziele:
  • Bewohner werden vor Infektionsrisiken geschützt.
  • Materialveränderungen werden minimiert.
  • Es gibt keine Desinfektionsmittelrückstände an den Instrumenten.
  • Defekte Instrumente werden als solche erkannt und ersetzt.
Vorbereitung: Organisation
  • Jeweils eine Pflegekraft pro Wohnbereich wird zur Hygienebeauftragten weitergebildet.
  • Die Aufbereitung von Instrumenten ist Teil der Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
  • Die korrekte Durchführung der Aufbereitung wird regelmäßig per Pflegevisite durch die Hygienebeauftragte überprüft.

 

notwendiges Material Wir halten für die Aufbereitung folgende Materialien bereit:
  • Schutzhandschuhe
  • Einmalschürzen aus Kunststoff
  • ggf. Schutzbrille
  • ggf. Mundschutz
Transport zur Aufbereitung
  • Der Transfer sollte möglichst zeitnah geschehen. Eine längere Standzeit erschwert eine lückenlose Desinfektion, etwa wenn Blutrückstände verkrusten.
  • Die Instrumente werden stets trocken, also ohne den Zusatz von Desinfektionsmitteln, zur Aufbereitung transportiert.
  • Der Transport erfolgt in einem durchstichsicheren und geschlossenen Behälter.
Vorbereiten der Lösung
  • Die Pflegekraft entnimmt das Sieb aus der Wanne und füllt diese mit der notwendigen Menge Wasser.
  • Nun wird das Lösungsmittelkonzentrat in die Wanne eingefüllt.
  • Das Sieb mit den Instrumenten wird nun in die Wanne gelegt.
  • Das Ansetzen wird dokumentiert. Vermerkt werden insbesondere:
    • Bezeichnung des Desinfektionsmittels
    • Konzentration
    • notwendige Einwirkzeit
    • Zubereitung
    • Ansatzdatum, Uhrzeit und Name der durchführenden Pflegekraft
  • Bei starken Verunreinigungen wird der Desinfektionsmittellösung ein Reinigungsverstärker beigegeben. Dafür werden nur solche Mittel verwendet, die der Hersteller des Desinfektionsmittels dafür ausdrücklich empfohlen hat.
  • Wenn eine Lösung neu angesetzt wird, muss auch die Wanne gereinigt und desinfiziert werden.
Standzeit
  • Der Hygienebeauftragte ermittelt die Standzeit des Desinfektionsmittelansatzes. Basis für die Abschätzung sind die Vorgaben des Herstellers sowie die zu erwartende Belastung des Mittels. Hierbei gilt: Je mehr Instrumente in das Desinfektionsmittel eingelegt werden, umso kürzer ist die Standzeit.
  • Wenn die Flüssigkeit trübe wird, muss der Desinfektionsmittelansatz ersetzt werden. Ein undurchsichtiger Ansatz ist nicht nur ggf. unwirksam, sondern erhöht auch das Stichverletzungsrisiko beim Hantieren im Behälter.
  • Das reguläre Ablaufdatum muss auf dem Deckel des Behälters vermerkt werden.
allgemeine Maßnahmen
  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
  • Die Pflegekraft zieht die Schutzhandschuhe und ggf. die weitere Schutzkleidung über.
Durchführung: Einlegen der Instrumente
  • Sichtbar kontaminierte Stellen werden direkt vor dem Einlegen mit dem Desinfektionsmittel und einem Einmaltuch abgerieben. Falls notwendig, kann ein Spatel zum Ablösen verwendet werden.
  • Keinesfalls wird fließendes Wasser verwendet, um Verschmutzungen noch vor der Desinfektion abzuspülen. Das Wasser kann kontaminierte Aerosole bilden. Zudem droht durch Spritzer eine Verkeimung des Arbeitsplatzes.
  • Die Instrumente werden geöffnet oder falls möglich zerlegt in die Desinfektionsmittellösung eingelegt. (Scheren, Klemmen usw.)
  • Die Pflegekraft stellt sicher, dass die Instrumente vollständig von der Flüssigkeit bedeckt sind.
  • Der Deckel der Wanne wird nach dem Einlegen wieder sorgfältig verschlossen.
  • Die Einwirkzeit muss genau eingehalten werden.
    • Wird die Zeit unterschritten, ist der Desinfektionserfolg unsicher.
    • Wird die Zeit überschritten, wird das Material unnötig belastet. Es drohen etwa Schäden durch Korrosion.
  • Der direkte Hautkontakt mit dem Desinfektionsmittel sollte vermieden werden.
  • Die Pflegekraft achtet darauf, dass sie möglichst wenig mit den ggf. aufsteigenden Dämpfen in Kontakt kommt.
spülen der Instrumente
  • Nach Ende der Einwirkzeit werden die Instrumente entnommen und gespült. Dieses geschieht zumeist unter fließendem Leitungswasser.
  • Falls Kalkflecken vermieden werden müssen, kann für die Spülung auch destilliertes Wasser genutzt werden. Dieses ist jedoch sehr kostenintensiv.
  • Nach Abschluss des Spülens müssen die Instrumente an der Luft trocknen.
achten auf Fehlerquellen Die Hygienebeauftragte stellt sicher, dass die Desinfektion nicht durch typische Fehler beeinträchtigt wird. Diese sind:
  • Fehler beim Ansetzen der Desinfektionsmittellösung, insbesondere eine zu niedrige Konzentration
  • Nichtbeachten der Einwirkzeit
  • Überschreitung der Standzeit
  • organische Belastungen der Lösung
  • unzureichendes Eintauchen in die Lösung
  • Bildung von Luftkammern im Inneren von Hohlkörpern
Nachbereitung:
  • Die Geräte werden auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Bei Pinzetten oder Zangen ist etwa die Schließfunktion zu überprüfen, bei Scheren der exakte Schnitt usw.
  • Je nach weiteren Erfordernissen werden die Instrumente nun keimfrei verpackt oder zumindest staubgeschützt gelagert.
  • Falls notwendig werden die Instrumente zur Sterilisierung weitergeleitet.
Dokumente:
  • Protokoll "Instrumentenreinigung"
  • Bedienungsanweisungen der Instrumente
  • Gebrauchsanleitung der Desinfektionsmittel
Qualifikation / Verantwortlichkeit:
  • alle geschulten Pflegekräfte


Annika Klugkist, Albert-Einstein-Ring 4, 29331 Lachendorf, Tel. 0160 16 17 17 8, Fax (032) 12 11 97 76 0, E-Mail: info@pqsg.de, Annika Klugkist ist ein Einzelunternehmen